Kritik an undifferenzierter Namenslesung am 13. Februar

Die Lan­deshaupt­stadt Dres­den bewirbt auf ihrer Web­site das dezen­trale Gedenken auf dem Hei­de­fried­hof am 13. Feb­ru­ar. Hier sollen die Namen von cir­ca 4.000 der 19.000 iden­ti­fizierten Opfer der Bom­bardierung Dres­dens ver­lesen wer­den.

Hierzu erk­lärt Stad­trat Christo­pher Colditz (DIE LINKE): 

“Vom nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­ror­regime ver­fol­gte, mis­shan­delte und gefolterte Opfer der Bom­bardierung sollen in einem Atemzug mit den Namen von Unterstützer*innen und Täter*innen der Dik­tatur, darunter Wehrma­chtssol­dat­en, SS-Leuten und NSDAP-Mit­gliedern, unkom­men­tiert und in ein­er Rei­he ver­lesen wer­den. Die NS-Verbrecher*innen und Unterstützer*innen dieses Regimes haben aktiv daran mit­gewirkt, dass die nation­al­sozial­is­tis­che Ter­rorherrschaft und der Holo­caust erst umge­set­zt wer­den kon­nten. Let­ztlich sind sie ver­ant­wortlich dafür, dass der Krieg am 13./14. Feb­ru­ar 1945 nach Dres­den zurück­kehrte. Ich halte es für prob­lema­tisch, dass die von der Stadt bewor­bene Ver­anstal­tung alle Opfer der Bom­bardierung gle­ich­machen will. Angemessen­er wäre, nur die Namen der­er zu ver­lesen, die keinen pos­i­tiv­en Bezug zu den Nazis haben.”


Das Kul­tur­büro Sach­sen hat mit der Stiftung wei­t­er­denken in ihrer Ausstel­lung „19 aus 19.000“ die Biografien von 19 Opfern des Bombe­nan­griffs aufgear­beit­et. Darunter höch­ste Wehrma­chtssol­dat­en, Widerstandskämpfer*innen und Jüd*innen. (2)

(1) https://www.saechsische.de/plus/dresden-gedenken-13-februar-erstmals-opfernamen-lesung-5168157.html
(2) http://weiterdenken.de/de/neunzehn-namen-aus-neunzehntausend

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